Wasserstoff vs. Elektroautos
Ines
Ines
| 25-08-2025
Fahrzeugteam · Fahrzeugteam
Wasserstoff vs. Elektroautos
Wenn Sie heute ein Auto kaufen müssten, das nicht mit Benzin fährt, würden Sie sich für elektrisch oder Wasserstoff entscheiden?
Die meisten von uns sind mittlerweile mit Elektrofahrzeugen (EVs) vertraut. Wir sehen sie an Supermarktparkplätzen aufladen, leise durch die Straßen der Stadt fahren und Schlagzeilen dominieren.
Aber wasserstoffbetriebene Fahrzeuge? Sie klingen futuristisch, sogar mysteriös – und werden oft falsch verstanden.
Und dennoch haben sie möglicherweise immer noch eine ernsthafte Chance, die Zukunft des sauberen Transports zu gestalten. Aber wie schneiden Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEVs) wirklich im Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) ab? Schauen wir uns das genauer an.

Wie Wasserstoffautos tatsächlich funktionieren

Trotz ihres fortschrittlichen Klangs sind wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenautos im Konzept überraschend einfach. Anstatt Wasserstoff zu verbrennen, nutzen diese Fahrzeuge ihn in einer chemischen Reaktion mit Sauerstoff, um Elektrizität zu erzeugen, die dann den Elektromotor des Autos antreibt.   
Die Hauptvorteile:
• Null Emissionen am Auspuff (nur Wasserdampf)
• Schnelleres Betanken (3-5 Minuten)
• Größere Reichweite für bestimmte Modelle (bis zu 400 Meilen oder mehr)
Der Wasserstoff wird in Drucktanks gespeichert und durch einen Brennstoffzellenstapel geleitet, in dem er bei Bedarf Elektrizität erzeugt. Das macht FCEVs zu einer Art von Elektrofahrzeug – aber ohne die Notwendigkeit, lange einzustecken. Die beliebtesten Modelle auf dem Markt sind der Toyota Mirai und der Hyundai NEXO.

Elektroautos: Die Mainstream-saubere Wahl

Batterieelektrische Fahrzeuge wie der Tesla Model Y, der Nissan Leaf oder der Ford Mustang Mach-E dominieren den alternativen Treibstoffbereich aus einem einfachen Grund: die Infrastruktur ist weiter fortgeschritten.
Vorteile von EVs:
• Breite Verfügbarkeit von Ladestationen
• Niedrigere Betriebs- und Wartungskosten
• Bewährte Verbraucherakzeptanz und Anreize
• Leises, sanftes und kraftvolles Fahrerlebnis
Im Gegensatz zu Wasserstoffautos speichern BEVs Elektrizität in großen Lithium-Ionen-Batterien.
Diese Batterien werden über Haussteckdosen oder öffentliche Ladestationen aufgeladen und sind äußerst effizient in Bezug auf die Umwandlung von Energie in Bewegung.

Wo Wasserstoff derzeit Schwächen zeigt

Wasserstofffahrzeuge haben mit einigen harten Hindernissen zu kämpfen – insbesondere mit der Infrastruktur.
1. Begrenzte Betankungsstationen:
Bis Mitte 2025 gibt es in den USA weniger als 100 öffentliche Wasserstoffstationen, die hauptsächlich in Kalifornien konzentriert sind. Vergleichen Sie das mit über 60.000 EV-Ladestandorten landesweit und die Kluft wird deutlich.
2. Wasserstoffproduktion ist kompliziert:
Der meiste Wasserstoff wird heute aus Erdgas (sogenannter "Grauwasserstoff") hergestellt, was bei dem Prozess Emissionen erzeugt. Saubere Alternativen wie grüner Wasserstoff – hergestellt aus erneuerbarer Energie durch Elektrolyse – sind vielversprechend, aber teuer und befinden sich noch in den Anfängen des Ausbaus.
3. Fahrzeugverfügbarkeit:
Die Auswahl an Wasserstoffautos ist begrenzt, und viele sind nur in ausgewählten Regionen zur Miete verfügbar, aufgrund des dünnen Tankstellennetzes.

Was Wasserstoff richtig macht – und wo er gewinnen könnte

Trotz dieser Rückschläge hat Wasserstoff Vorteile in spezifischen Bereichen, in denen batteriebetriebene Fahrzeuge zu kämpfen haben.
1. Nutz- und Schwerlastfahrzeuge:
Wasserstoff-Brennstoffzellen sind leichter als massive EV-Batteriepakete, was sie für Langstreckenlastwagen, Busse und Flottenfahrzeuge praktischer macht. Unternehmen wie Nikola und Hyundai investieren intensiv in wasserstoffbetriebene Logistikfahrzeuge.
2. Kältebeständigkeit:
FCEVs performen im Allgemeinen besser bei extremen Kälten als batteriebetriebene Autos, deren Reichweite bei frostigen Temperaturen signifikant sinken kann.
3. Schnelles Tanken, Keine Reichweitenangst:
Für Fahrer, die an Tankstellen gewohnt sind, fühlt sich das Betanken mit Wasserstoff vertraut an – nur wenigen Minuten an der Zapfsäule und Sie sind startklar. Das spricht für diejenigen, die die Ladezeiten von EVs als unpraktisch empfinden.

Expertenmeinung: Eine Größe passt nicht für alle

Laut Dr. Daniel Sperling, dem Gründungsdirektor des Institute of Transportation Studies an der UC Davis, werden batterieelektrische Fahrzeuge den Markt im Bereich des leichten Personentransports dominieren, aber Wasserstoff hat eine Rolle in Bereichen zu spielen, in denen Batterien an ihre Grenzen stoßen – wie beim Schwerlastverkehr, der Luftfahrt und dem Langstreckengüterverkehr. Während also BEVs weiterhin die persönliche Beförderung dominieren könnten, könnte Wasserstoff leise das Rückgrat des gewerblichen Sektors stärken.
Wasserstoff vs. Elektroautos

Infrastruktur: Der entscheidende Faktor

Der Erfolg einer jeden Technologie hängt stark von der Infrastruktur ab. Regierungen und private Unternehmen bauen EV-Ladestationen schnell aus – aber der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur geht langsamer, ist teurer und technisch komplexer.
Dennoch gibt es Anzeichen von Leben:
• Das Hydrogen Shot-Programm des US-Energieministeriums zielt darauf ab, die Kosten für sauberen Wasserstoff bis 2030 um 80% zu senken.
• Toyota und Hyundai investieren weiterhin in Wasserstofftechnologien und Tankstellennetze in bestimmten Regionen.
• Europäische Nationen und Japan priorisieren die Wasserstoffinfrastruktur für Fracht und den öffentlichen Verkehr.

Also – Auf wen setzen Sie?

Es hängt von Ihrem Anwendungsfall ab:
Entscheiden Sie sich für Elektro, wenn Sie:
1. In einer Gegend mit einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur leben
2. Meist kurze bis mittlere Strecken fahren
3. Zugang zu einer breiten Auswahl an Fahrzeugen und Preispunkten wünschen
4. Technologie mit einem starken Wiederverkaufswert und Unterstützung schätzen
Erwägen Sie Wasserstoff, wenn Sie:
1. Regelmäßig längere Strecken fahren und in der Nähe einer Wasserstofftankstelle leben
2. Schnelles Betanken ohne Einsteck-Probleme wünschen
3. Sich für neue Technologien oder Flottenbetrieb interessieren
4. Auf Herstelleranreize oder Leasingprogramme zugreifen können
Stellen Sie sich vor:
In zehn Jahren könnten sich Elektrofahrzeuge auf einer Straßenseite aufladen und Wasserstoff-Lkw auf der anderen auffüllen. Beide sauber, beide leise – sie erfüllen verschiedene Zwecke in einem klügeren, grüneren Transportsystem. Was ist Ihre Meinung – würden Sie ein Wasserstofffahrzeug ausprobieren, wenn es in Ihrer Nähe verfügbar wäre? Oder ist elektrisch die offensichtliche Wahl? Lassen Sie uns Vergleiche anstellen.